[News vom 01.03.2019]
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200 KünstlerInnen aus zahlreichen Göttinger Kultureinrichtungen boten ein beeindruckendes, vielfältiges und buntes Programm, dass das Publikum im zweimal ausverkauften Deutschen Theater immer wieder zu Begeisterungsstürmen hinriss. Der Schwerpunkt der Gala lag dieses Mal auf 3 artistisch-akrobatischen InszenierungenDie KAZ-Akrobaten zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie der Mensch in einer gefühllosen digitalen Welt zur Maschine degradiert werden kann. Die erst 14 Jahre alte Tosca nutze ihr artistischen Fähigkeiten am Vertikaltuch, um graziöse Figuren in schwindelerregender Höhe in den Theaterhimmel zu stellen, so dass manchem Besucher der Atem stockte. Und der Lichtkünstler Bernd van Werven erzeugte mit seinen kreisenden Lichtstäben faszinierende Bildfolgen von blühenden Wiesen bis zu Feuerkaskaden, bei denen er selbst im dunklen Theaterraum kaum zu sehen war. Musik mit viel SwingAber auch musikalisch wurde bei der Gala einiges geboten: köstlich swinged eröffnete das Solling Swing Orchestra mit ihrer Sängerin Dagmar Schulze die Gala. Die 5 BläserInnen des GSO Brass glänzten kontrasreich mit Händel und Jazz und die Göttinger Stadtkantorei beeindruckte mit Ausschnitten aus Carmina Burama. Beide Göttinger Theater gaben Ausschnitte aus musikalischen Shows: das Deutsche Theater zeigte mit 2 Liedern aus dem David Bowie-Musical “Lazarus” schon vor der eigentlichen wieder einmal, welch großartige SängerInnen manche seiner SchauspielerInnen sind, während das Junge Theater mit viel Power 3 Stücke aus der gerade angelaufenenen Musik-Show “Personal Jesus” darbot. Richtig fetzig ging es bei der Blues& Boogie Küche ab, die mit einem Show-Medley von Blues bis Rock´n Roll das Publikum zum spontanen Mitklaschen brachte. Hier beeindruckten vor allem die tollen Stimmen der Sängerinnen. Lasst uns tanzenNatürlich durfte auch der Tanz in der Gala nicht fehlen. Diesmal zeigte die Göttinger Ballettschule art la danse in ihrer Performance “Office-Tristesse”, wie Stress, Konkurrenz und Skrupellosigkeit das menschliche Miteinander zerstören können. Im Kontrast das schwebten die Tänzerinnen des Choreographie-Kurses vom Göttinger Hochschulsport gradezu über die Bühne bei ihrer wunderschönen Inszenierung über “Schmetterlinge im Bauch”. Theater im TheaterWie reichhaltig die Theater-Szene in Göttingen ist, war beeindruckend im DT-Studio zu sehen. Dort zeigte die Theatergruppe der Reformierten Gemeinde eine Szene mit einem graziösen Rollstuhltanz aus ihrem Stück “Die Wege des kleinen Prinzen”. Die Domino-Improgruppe brachte das Publikum mit herrlichen Kurzsketchen, die aus Zurufen von Begriffen aus dem Publikum entstanden, zum Lachen. Die Theaterwerkstatt Göttingen ergänzte das Programm mit einer Szene aus dem Stück “Eine kleine Chance”. Zuvor hatte auf der Hauptbühne Christoph Buchfink das Thema Organspende berührend nachdenklich mit einer Puppentheater-Szene persifliert. Das Deutsche Theater als perfekte Kulisse vor und hinter der BühneDie KUNST-Gala-Macher um Nils König und Lia A. Eastwood nutzen alle Möglichkeiten, die ihnen das wunderschöne Haus am Wall bot. So entstand eine gelungene Mischung aus Hauptbühnen-Programm, Sektempfang und kleinen Highligts in allen Räumen des Hauses. Denn neben den Theaterszenen im Studio konnte man im Bellevue zarte Mozart-Divertimenti vom Trio Petit Noir a Trois um den Klarinettisten Toni Säckl genießen oder sich im DT-Keller vom Sänger und Pianisten Lucian Shastri in die 50-iger Jahre zurückversetzen lassen. Das Publikum genoss sichtlich diese herrliche Mischung und ließ sich beim großen Finale der Gala zu Beifallsstürmen hinreißen, die eine Zugabe der über hundert KünstlerInnen auf der Bühne unumgänglich machten. Alles an einem TagDabei ist es immer wieder erstaunlich, wie eine solch perfekte Show gelingen kann, wenn man nur einen Tag zur Vorbereitung, zum Proben oder zur Licht- und Ton-Einstellung zur Verfügung hat und am selben Tag dann die Aufführung ist. Sicher war dabei die hohe Qualität der MitarbeiterInnen aller Abteilungen des Deutschen Theaters die notwendige Grundlage, denn viel perfekter kann man eine solch bunte Show, was Licht- und Tontechnik angeht, eigentlich nicht gestalten. Ein großes Lob deshalb wieder mal an alle Beteiligten, die uns erneut die Güte der Göttinger Kulturszene und ihre große Kooperationsfähigkeit vor Augen geführt haben! Da alle KünstlerInnen wie immer ohne Gage auftraten, konnte wieder ein Erlös von über 15.000 Euro erzielt werden, der für Kooperationsprojekte der Göttinger Kulturschaffenden zur Verfügung gestellt wird. |